Albert Ludwig Georg Dehne wurde am 13.09.1832 in Halle als Sohn des königlichen Hauptsteuer-Amtsassistenten Georg Wilhelm Dehne und Sophie Charlotte (geborene von Stölting) geboren. Er erlernte nach seiner Schulzeit zunächst das Handwerk eines Mechanikers und Optikers. 1857 eröffnete er eine erste eigene Werkstatt in der Großen Märkerstraße. Der Handwerksbetrieb stellte Armaturen her. Nachdem er 1862 ein Grundstück in der Schimmelstraße erwerben konnte, baute er diesen Armaturenbetrieb zur Maschinenfabrik aus. Damit zählt die „Maschinen-, Dampfkessel-, Armaturen- und Filterpressen-Fabrik von A.L.G. Dehne“ zu den ältesten Maschinenbaufabriken der Stadt und zu den Grundsteinen des Maschinenbau-Standortes Halle. Die Fabrik war auf die Produktion von Armaturen für die damals in Halle florierende Zuckerindustrie spezialisiert, fertigte aber auch Armaturen für Wasser- und Gasleitungen und Kanalisation sowie Pumpen und Dampfmaschinen. Das Unternehmen wuchs stetig. So wurden in den frühen 1870er Jahren die Fabrikanlagen um neue Werkstattgebäude und eine Gießerei erweitert. Um 1890 verließen diese Eisengießerei täglich 20.000 Kg fertige Gusswaren. Waren 1881 bereits 337 Arbeiter beschäftigt, konnte die Belegschaft bis 1908 auf 576 Arbeiter erweitert werden. Die Maschinenbaufabrik existierte bis 1945.
Durch sein unternehmerisches Geschick gehörte Dehne um 1900 zu den reichsten Industriellen der Stadt. Er nutze seinen Einfluss und setzte sich gemeinsam mit seiner Frau Antonie Dehne geb. von Schulz (1842-1917) für kommunale, humanitäre, soziale Belange und wissenschaftliche Projekte der Universität in Halle ein. Beide sponserten kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen. So konnte 1901 nur aufgrund seiner finanziellen Unterstützung das Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet werden. Albert Dehne fungierte auch 13 Jahre als Stadtverordneter. Die Stadt ehrte ihn 1902 bereits zu Lebzeiten durch die Benennung einer Straße, der heutigen Gustav-Anlauf-Straße. Am 18.11.1903 wurde im die Ehrenbürgerschaft der Stadt Halle verliehen. Die Ehrenbürgerurkunde rühmt ihn als „den Begründer unserer blühenden Maschinenindustrie“.
Albert Dehne verstarb am 9. Februar 1906. Er wurde auf dem Stadtgottesacker in der Familiengrabstätte beigesetzt. Nach seinem Tode kam es zu einem unrühmlichen Eklat, da ihm Wilhelm Osterburg vorwarf, er habe öffentlich Sozialreformen vertreten, in seinem eigenen Unternehmen aber seine Mitarbeiter ausgebeutet und den Arbeitern 10% vom Lohn abgezogen. Es ist heute nicht mehr nachvollziehbar, inwieweit diese Vorwürfe den Tatsachen entsprechen.