Seit 1996 wird von den Lutherstädten alle zwei Jahre der Preis "Das unerschrockene Wort" verliehen. Ausgezeichnet werden Frauen und Männer, die bereit sind "für unerschrockenes Auftreten Unbill in Kauf zu nehmen" - wie Martin Luther, der seine Überzeugungen standhaft gegen die herrschenden Autoritäten verteidigte, ungeachtet der persönlichen Risiken.
"Auch in einer Gesellschaft, in der die Meinungsfreiheit Verfassungsrang hat, gibt es vielerlei Gründe, Zwänge, Versuchungen und Hindernisse, die zu einer Einengung und damit letztlich zu einer Bedrohung der freien Meinungsäußerung führen könnte.
Wenn aber Opportunitätsdenken, das Bemühen um Anpassung und Konformität und die Scheu vor vermeintlichen Autoritäten überhand nehmen, dann verkümmert der Mut, unüberhörbar das zu sagen, was möglicherweise unbequem ist, der vorherrschenden oder obrigkeitlichen Meinung zuwider läuft, aber um der Wahrheit und Wahrhaftigkeit willen ausgesprochen werden sollte.
Daher verdient das freie, unerschrockene Wort Ermutigung und Anerkennung."
aus dem von den Lutherstädten 1993 beschlossenen Statut
Die Stadt Halle ruft daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Personen zu benennen, die durch ihr „unerschrockenes Wort“ hervorgetreten sind.
Einreichungen mit einer kurzen Begründung werden bis zum 15. Mai 2010 vom Kulturbüro, Marktplatz 1, 06108 Halle entgegengenommen.