Im Neu-Leipziger und Alt-Hallenser Andreas Howiller schlägt ein Bürgerstiftungsherz. Oder zwei? Wenn Howiller am Freitag beim 66. Deutschen Mietertag in Hamburg mit dem DMB-Studienpreis Wohnungspolitik ausgezeichnet wird, haben die Bürgerstiftung Halle und die Stiftung Bürger für Leipzig beide etwas zu feiern. Denn Howiller stiftet das Preisgeld von 1000 Euro zu gleichen Teilen an die beiden Bürgerstiftungen.
Andreas Howiller, 32, Mitarbeiter der Stiftung Bürger für Leipzig, wohnt seit einem Monat in Leipzig. Davor lebte und arbeitete er gut ein Dutzend Jahre in Halle, wo er auch sein Studium der Soziologie und Philosophie an der MLU absolvierte. In seiner Abschlussarbeit in der Stadtsoziologie untersuchte Howiller das Verhalten privater Kleineigentümer als Pioniere in der Stadtentwicklung am Beispiel von Halle. Seine wissenschaftliche Arbeit überzeugte die Jury.
Warum Howiller nun sein Preisgeld an zwei Bürgerstiftungen in der Region stiftet, kann er schnell begründen: „Mir war sofort klar, dass ich mit dem Preis etwas zurückgeben möchte. Denn ohne die vielen Vereine, Initiativen und Einzelnen, deren Engagement für eine lebenswerte Stadt ich in den letzten Jahren erleben durfte, wäre ich nie auf dieses spannende Thema gestoßen. Bei der Bürgerstiftung Halle und der Stiftung Bürger für Leipzig weiß ich, dass das Preisgeld nun in meiner alten und in meiner neuen Stadt dauerhaft für dieses Engagement eingesetzt wird“. Aber auch die für seine Arbeit befragten Immobilieneigentümer hat Howiller nicht vergessen: „Indirekt kann ich so auch meinen Interviewpartnern für ihre Zeit und ihre Offenheit danken, denn auch sie profitieren natürlich von einer aktiven Stadtgesellschaft.“
Die Stiftung Bürger für Leipzig und die Bürgerstiftung Halle sind zwei von 275 Bürgerstiftungen bundesweit, die sich vielfältig auf lokaler Ebene für das Gemeinwohl einsetzen. Die Stiftungen in Halle und Leipzig verbindet eine langjährige Freundschaft – nicht erst seit der doppelten Zustiftung durch Andreas Howiller.