Gute Vorsätze 2015
Dass Halle eine Stadt voller guter Ideen ist, ist bekannt. Die Ausschreibung „Gute Vorsätze“ der Bürgerstiftung Halle zeigte zudem, wie vielfältig diese Ideen sind. Es ist gut zu sehen, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich in und für die Stadt engagieren. Aus 29 Bewerbungen entschied sich die Jury für neun Projekte, die in diesem Jahr eine Förderung erhalten. Zwei gute Vorsätze werden schon in der kommenden Woche umgesetzt. Ein guter Vorsatz begleitet uns durch die Weihnachtszeit. Die Förderung wurde durch zwei Freunde der Bürgerstiftung Halle unterstützt – weitere Unterstützer für die Fortführung im nächsten Jahr sind herzlich willkommen. Diese Projekte überzeugten die Jury:
Künstlerkolonie Halle: Die Ateliergemeinschaft Künstlerkolonie in der Passage des Kongress- und Kulturzentrums lud am 21. März zur Veranstaltung „Weltoffen Asien“ ein. Die Besucher konnten Tuschezeichnungen, Grafiken und Patchworkarbeiten besichtigen und durch ein Rahmenprogramm in die Welt Asiens eintauchen. Dirk Künne vermittelte die Kunst des Zens, eine Form der Meditation. Außerdem stellte eine Floristin die Kunst des Ikebana zur Schau. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung mit allerlei Anregungen für ein kunstinteressiertes Publikum aus Halle und Besuchern von außerhalb, das mit 150 Euro von der Bürgerstiftung gefördert wurde.
Evangelischer Schulförderverein Halle e.V.: Die Kinder der Schule wünschen sich Tiere – die Bürgerstiftung unterstützt beim Kauf der Fische und des Aquariums mit 150 Euro. Damit einher geht die Gründung einer Aquarium-AG. Es ist ein Malawi-Becken geworden, mit lauter munteren Burschen verschiedener Gattungen. Die Kinder stellen sich sehr geschickt an, die tägliche Pflege übernehmen sie als "Futterdienst" wochenweise wechselnd eigenständig. In der wöchentlichen AG-Zeit wird das Wasser gewechselt und über die Besonderheiten der einzelnen Arten gesprochen. Die Kinder sind begeistert!
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage: Am 22. März 2015 rief das Bündnis unter dem Motto: „Rassismus entgegentreten - Everybody's welcome!" zu einem Begegnungsfest mit Puppentheater, Graffitiworkshop, Musik, Sport- und Spielangeboten in der Silberhöhe auf. Das Fest sollte einen Begegnungsort für Flüchtlinge, Roma und Nachbarn schaffen und zum Gespräch anregen - und damit ein deutliches Zeichen setzen, gegen eine von Neonazis angemeldete Demonstration, die für diesen Tag geplant war. Die Bürgerstiftung unterstützte das Begegnungsfest mit 250 Euro.
www.halle-gegen-rechts.de
Zirkus für alle: Die Flüchtlinge und ihre Nachbarn in der Trakehner Straße haben kaum Kontakt miteinander – über ein gemeinsames Zirkusprojekt mit öffentlichen Aufführungen könnte sich das ändern. Eine tolle Möglichkeit findet die Bürgerstiftung, um miteinander nicht nur beim Jonglieren und Balancieren ins Gespräch zu kommen. Die Bürgerstiftung fördert mit 150 Euro.
Kulturtresor 21 e.V.: Seit gut zehn Jahren tanzt man am Rannischen Platz Lindy Hop. Zum diesjährigen Tag der offenen Tür des Vereins wird es eine Fotoausstellung geben, ergänzt mit Interviews der Mitglieder: Vom Tanz, Halle und dem Rannischen Platz. Vielleicht ist Lindy Hop auch was für Sie? Gefördert wurde dies mit 250 Euro.
Schwetschkestraßenfest: Am 5. September 2015 fand zum fünften Mal das Schwetschkestraßenfest statt. Möglich wurde es durch viele fleißige Helfer*innen, die den Auf- und Abbau stemmten, Dekoration nähten, Essen kochten oder buken und meist hinter den Ständen im Takt der Musik wippten. Doch neben all dem Engagement, gilt der Dank zudem der finanziellen Unterstützung, den Spenden und den zahlreichen Gäste, die es sich mit Kuchen und Getränk zur Musik bis tief in die Nacht gut gehen ließen. Feinste Straßenmusik und tanzbare Rhythmen erfüllten die Straße und mit guter Stimmung wurde selbst der Nieselregen vertrieben. Leckeres, selbstgemachtes, größtenteils vegan/vegetarisches Essen, viele Spielmöglichkeiten, Kunst- und Designartikel von halleschen Künster*innen, ein kleiner Hinterhof-Mittelaltermarkt, eine von den Kindern nur für Kinder gestaltete Geisterbahn, Infostände, der Besuch der Feuerwehr und vieles mehr sorgten für Kurzweil im Viertel und glückliche Gesichter. Die Bürgerstiftung förderte mit 300Euro.
Mit Handicap leben e.V.: Am 08. August 2015 wurde am Goldberg Vielfalt gelebt. An diesem Tag führte der Verein „Mit Handicap leben“ e. V. aus Halle (Saale) im Gartenverein „Am Goldberg“ e. V. in der Frohen Zukunft Halle (Saale) ein besonderes Sommerfest durch, das mit 300 Euro von der Bürgerstiftung unterstützt wurde. Neben den Mitgliedern der beiden Vereine wurden viele Gäste aus dem Wohngebiet Frohe Zukunft begrüßt. Durch einen Blindenstockparcours wurde auf die Belange von Menschen mit Sehbehinderung hingewiesen. Durch die vielfältigen Aktivitäten wurde für jede Altersgruppe etwas geboten, bei den Kindern fand besonders die Wasserrutsche und Hüpfburg großen Anklang. Zu Livemusik wurde mitgesungen, geschunkelt und getanzt.
Schwemme e.V.: Der Schwemme e.V. ist mit guten Vorsätzen ins Jahr 2015 gestartet: Die Rettung der alten Schwemme-Brauerei. Mit Unterstützung der Bürgerstiftung Halle von 400 Euro konnten sie zum Tag des offenen Denkmals am 13. September 2015 einen Teil der Vorsätze in die Tat umsetzen: Aufmerksamkeit für dieses wertvolle historische Gebäude erzeugen. Mitglieder des Vereins waren vor Ort und präsentierten das – leider nicht zugängliche – Denkmal. Die Resonanz war großartig. Zahlreiche interessierte Besucher und ehemalige Bewohner der Klaustorvorstadt hatten viel zu erzählen von einst. Die für den Tag und für die zukünftige Nutzung angefertigten Schautafeln und Exponate aus dem Gebäude erwiesen sich hierfür als guter Einstieg. Das große Interesse am Erhalt des Gebäudes und eine Menge Ideen für potentielle Nutzungen bestärken den Verein in ihrem Vorhaben. Außerdem konnten erste Spenden für weitere Aktionen gesammelt werden.
Eine größere Herausforderung als zunächst gedacht, stellt für den Verein die Realisierung von Arbeitseinsätzen zur Notsicherung des Gebäudes dar: Hier müssen zunächst einige Hürden in der Verwaltung genommen werden, da der Verein von der Stadt Halle als gegenwärtige Eigentümerin des Gebäudes abhängig ist. Die Mitglieder des Vereins sind zuversichtlich, dass spätestens im Frühjahr erste Arbeitseinsätze starten können. Die Wintermonate sollen genutzt werden, um notwendige Ausrüstung zu beschaffen und Baumaterialien als Sachmittelspenden einzuwerben.
Aktuell: Ende September gab es einen schweren Brand in der Schwemme. Der Verein lässt sich dadurch nicht entmutigen, sondern will gerade jetzt zeigen, wie wichtig die Sicherung dieses Denkmals ist.
Bürgerinitiative Giebichtenstein: In der Vorweihnachtszeit öffnen sich nicht nur papierne Türen an Weihnachtskalendern, sondern auch richtige Türen: Zum Beispiel beim Giebichensteiner Adventskalender: Die Bewohner des Viertels öffnen am frühen Abend ihre Türen, um zur adventlichen Gastlichkeit auf die Höfe, in die Gärten oder Häuser einzuladen, was mit 150 Euro von der Bürgerstiftung gefördert wurde. Alle sind herzlich willkommen!