UNITED – We can do it! Das Projekt bot Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte ab 16 Jahren die Möglichkeit, sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit zu engagieren. Die Kurse des UNITED Projekts ermöglichten es den Teilnehmer*innen die JuLeiCa-Card zu erhalten, womit sie selbst als Jugendleiter*in tätig werden können. Die Zahl für Teilnehmer*innen war auf 20 begrenzt, eine weitere Besonderheit stellte die Dreisprachigkeit der Workshops des Projektes in Deutsch, Persisch und Arabisch dar.
Breathe In Break Out: Das Projekt Breathe In Break Out hat am 10. Juni 2023 zu einem Breakdance-Wettbewerb eingeladen. Alle Teilnehmer*innen wie auch das Publikum sollten in diesem Rahmen weltoffen, solidarisch und gewaltfrei miteinander agieren. Der Wettbewerb richtete sich an Interessierte aller Altersklassen. Vor allem bot er jedoch Jugendlichen die Möglichkeit, professionelle Tänzer aus nächster Nähe zu erleben und sich zu engagieren. Insgesamt wurden 50 Gruppen aus Deutschland und dem Ausland eingeladen, um dem Hallenser Publikum und den anderen Gruppen neue Inspiration zu geben und Kontakte zu knüpfen.
Soli-Kochen für Gefangene im Iran: Ausgangspunkt des Projektes war der aktuelle Fall einer jungen Frau, die im Zuge feministischer und emanzipatorischer Proteste in Gefangenschaft genommen wurde. Dies ist kein Einzelfall, sondern derzeit Schicksal vieler Menschen im Iran, die sich für eine befreite Gesellschaft einsetzen. Ein Ziel der Kochaktion am 08.03.2023 war es, Spenden für die Betroffene und ihre Familie zu sammeln, um bei der Kautionsstellung zu unterstützen. Generell sollte auf die Situation im Iran aufmerksam gemacht werden. Ob in Halle oder deutschlandweit scheinen die Kämpfe um Freiheit der Iraner*innen nach einer kurzen Welle der Solidarität im vergangenen Herbst fast vollständig aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit geraten. Gerade am 8. März war es entsprechend notwendig, Solidarität zu zeigen. Zusätzlich zu diesem initialen Plan konnten wir kürzlich Kontakt zu der Kochgruppe Azadi herstellen - einem Zusammenschluss iranischer und afghanischer Frauen in Halle, die gemeinsam für Veranstaltungen kochen. Ein Grundgedanke der Gruppe besteht darin, dass die Frauen auf diese Weise Honorare erhalten und damit eine unabhängige Einnahmequelle haben. Nicht zuletzt geht es darum, iranische und afghanische Rezepte mit Menschen hier in Halle zu teilen und in dieser Weise ein Stück Kultur zu vermitteln.
HeiNo Jam – Trendsport verbinden – Trendsport verbindet! Jugendkultur-Jam in Heide Nord: Menschen im Rahmen der kulturellen und sozialen Vielfalt zusammenzubringen - Das ist das Anliegen des HeiNo-Jam. So trug das Projekt einerseits dazu bei, Aufmerksamkeit für den Stadtteil Heide-Nord als Raum für jugendkulturelle Veranstaltungen zu generieren. In Zusammenarbeit mit anderen Stadtteilen sollte die Veranstaltungsreihe darüber hinaus die Kooperation mit diversen Anbieter*innen für Jugendarbeit anregen. Zur Auswahl stehen von April bis Juli 2023 unter anderem Dirtbike, Skaten, Graffiti aber auch Siebdruck sowie ein Rap Battle, welches das Jahresmotto der Streitkultur untermalen soll.
Demokratiefest Neustadt: Ein zentrales Ereignis im Juni bildete im Zentrum von Halle-Neustadt wieder das "Demokratiefest Neustadt". So stärkte die Vernetzung der Bürger*innen untereinander nicht nur den Stadtteil nachhaltig. Im letzten Jahr sind bereits einige Projekte in Zusammenarbeit von Akteur*innen aus Neustadt und Altstadt entstanden. Podiumsdiskussionen bewirkten ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Empowerment. Sichtbarkeit für die Probleme marginalisierter Gruppen aus Halle-Neustadt wurde durch umfassende Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit erreicht. Verschiedene Akteur*innen der Stadt informierten über ihre Arbeit und organisierten Aktionen vor Ort.
Fashion Revolution Week Halle – Good Clothes, Fair P(l)ay! Es ist längst bekannt, dass die Mode- und Textilindustrie einen wesentlichen Teil zur globalen Klimakrise beiträgt. Aus diesem Grund setzt sich Fashion Revolution Halle mit der Fashion Revolution Week für einen sozial-ökologischen Wandel in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im Textilsektor ein. Bei dem Projekt, getragen von mehr als 15 ehrenamtlichen Mitgliedern mit Unterstützung aus Bildung und ökofairem Handel in Halle, erhielten Hallenser*innen in einer kostenlosen Aktionswoche (24.-30.04.) die Möglichkeit, Wissen über globale Textilproduktion zu erlangen und einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Die Begegnungsstätte FAIRBRIC bot neben anderen Orten im Stadtgebiet einen Raum für Ausstellungen, Vorträge und Lesungen. Der Riebeckplatz stellte hierbei einen gut erreichbaren, barrierearmen Begegnungsort dar, um über Mode- und Textilindustrie aufzuklären. Die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe bestand in Form einer Stadtrallye. Vor dem Hintergrund der Fußballweltmeisterschaft in Katar lag der diesjährige Fokus der Fashion Revolution Week auf Sportbekleidung.
Ausstellung „Tagebuch der Gefühle“ 2023: Seit 10 Jahren wird das Projekt „Tagebuch der Gefühle“ in Halle mit Leben gefüllt. Die Ausstellung erstreckte sich in diesem Jahr über die vier Ebenen des Gesundheitszentrums in Halle-Silberhöhe. Im Tagungsraum bot sich Besucher*innen die Möglichkeit, Exponate, Tondokumente und Filme anzusehen. Das Projekt „Tagebuch der Gefühle“ soll durch verschiedene Wege Geschichte sichtbar machen. Es handelt sich um ein Projekt gegen Antisemitismus und Hass, welches ermöglicht aus heutiger Sicht einen neuen Blickwinkel auf die Vergangenheit zu erlangen. So wurde der Comic „Muscha“ in 60 Bildern gezeigt. In diesem wird das Leben von Joseph Muscha Mueller gezeigt. Hinzu kamen Exponate sowie Bild- und Tondokumente aus den vergangenen Jahren des Projektes. "Tagebuch der Gefühle" verfügt über Schnittstellen zur historischen Bildung und Erinnerungskultur. So soll das Projekt über die Themen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aufklären und sensibilisieren - mit dem Ziel, Ausgrenzung vorzubeugen. Es wurde von Schüler*innen für Schüler*innen realisiert.
SLOTS: SLOTS will als Teil von djversity!, einem Projekt von Radio Corax, seit 2018 öffentlichkeitswirksam auf das Ungleichgewicht zwischen männlichen und FLINTA*-Bürger*innen (v.a. DJs und Live Künstler*innen) aufmerksam machen. Diese ist sowohl spürbar in der lokalen Szene in Halle, aber auch auf Festivalbühnen. Mit SLOTS wird nicht nur auf das bestehende Missverhältnis aufmerksam gemacht, sondern in Form einer monatlichen Veranstaltungsreihe aktiv eingegriffen. SLOTS richtet sich an FLINTA*-Bürger*innen ebenso wie BiPoc Bürger*innen mit wenig Bühnenerfahrung, da es für diese oft schwierig ist, im öffentlichen Raum Bekanntheit zu erlangen. In dieser Weise sollen Konventionen in der Musikszene aufgebrochen und eine angenehme Atmosphäre für diverse Künstler*innen geschaffen werden, um sich auszutauschen und den Umgang mit musikrelevanter Technik zu erlernen. Den Künstler*innen wie auch dem Publikum wird hierfür eine zentrale Anlaufstelle an einer bekannten Location geboten.
Projekt „Man sieht sich“ – Pfingstfest: Im Rahmen des Pfingstfestes kamen an diesem kirchlichen Feiertag Menschen in Silberhöhe unabhängig ihrer Herkunft zusammen, um sich auszutauschen, miteinander zu essen und zu spielen. Ziel war es, das Gemeinschaftsgefühl unter ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen wie auch Bürger*innen aus der evangelischen und katholische Gemeinde in Silberhöhe zu stärken.
Familienkirchentag „miteinander“ (Streitkultur-Zusammenhalt): Der Familienkirchentag lehnte 2023 an das städtische Themenjahr „Streitkultur & Zusammenhalt“ an. Mit Akteuren wie z.B. dem Friedenskreis, Villa Jühling und dem Jedermensch e.V. konnten Kooperationspartner gewonnen werden, die im Bereich der Demokratiebildung bereits über ein umfangreiches Know-How verfügen. Mit der sprechenden Bibliothek, dem Angebot des Friedenskreises („Frieden säen“) oder auch dem städtischen Projekt „Warum streiten wir? Wie vertragen wir uns?“ wurden verbindende Angebote und Gesprächsanlässe in das Programm des Familienkirchentages integriert. Unterbreitet wurde in dieser Weise ein niedrigschwelliges Angebot, das gleichermaßen unterhaltsam wie auch informativ ist. Bewusst wurden Elemente wie die „Lebendige Bibliothek“ integriert, um über den Austausch zu Flucht- und Lebenserfahrungen von Menschen mit Migrationsgeschichte Verständnis und Empathie für diese Personengruppe zu entwickeln bzw. zu stärken. Lockte die Peißnitzinsel als Veranstaltungsort hierbei ein vielfältiges Publikum an, dienten Angebote wie die "Lebendige Bibliothek" dazu, zwischenmenschliche Barrieren reduzieren und ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.
Spielplatzfest auf dem Baskirischen Spielplatz: Das Spielplatzfest des Freunde Baschkortostans e.V. stellte einen Begegnungsort für Familien verschiedener Herkunft und kulturellem Hintergrund dar. Durch ehrenamtliches Engagement sollten soziale Teilhabe gestärkt und Demokratie gefördert werden, indem Menschen in Vielfalt zusammenkommen und Familien untereinander Kontakte knüpfen. Gleichzeitig setzte das Spielplatzfest ein Zeichen für friedliches Zusammenleben und gegen Extremismus.
Restart Common Voices – Ein mehrsprachiger Einstiegsworkshop bei Radio CORAX: Im Rahmen des Projektes "Restart Common Voices" werden insbesondere das ehrenamtliche Engagement und die demokratische Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte gefördert. Teil des Projektes ist ein mehrsprachiger Einstiegsworkshop ins Radiomachen bei Radio CORAX, nicht zuletzt um für eine ehrenamtliche Tätigkeit in der mehrsprachigen Redaktion „Common Voices“ zu motivieren. An zwei Tagen à 8 Stunden können sich Teilnehmer*innen mit den Tätigkeiten beim lokalen Radiosender vertraut machen. Unterstützt werden sie hierbei durch ein Netzwerk sensibilisierter Radiotrainer:innen vom Corax e.V. sowie dem Medienkompetenzzentrum. Sprachbarrieren werden mithilfe von Sprachmittler*innen überwunden. Das Projekt „Restart Common Voices“ stärkt die soziale Teilhabe und den Austausch zwischen Menschen in Vielfalt und Respekt. Es setzt ein Signal gegen Rassismus und Extremismus im Alltag.
„Homestory Deutschland“ Ausstellung für die BWGR: "Homestory Deutschland" ist ein kollektives Selbstporträt, welches afrikanische, afrikanisch-amerikanische und Schwarze deutsche Erinnerungstraditionen aufgreift, in denen der mündlichen und schriftlichen Weitergabe von gelebter Erfahrung eine maßgebliche Rolle zukommt. Schwarze Perspektiven und Reflexionen, Beiträge und Verdienste erfahren dabei als Quelle eines vielstimmigen und gemeinschaftlichen Wissens eine besondere Würdigung. Insgesamt sollen siebenundzwanzig visuell aufbereitete Biografien schwarzer Männer und Frauen aus drei Jahrhunderten ausgestellt werden. Die Ausstellung im Mehrgenerationenhaus für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen der BWGR Halle soll einen generationenübergreifenden Zugang zur Thematik ermöglichen. Das Projekt entsteht in Kooperation mit der örtlichen Stadtbibliothek und den Schulen in Halle Neustadt.
Omas gegen Rechts in Halle stärken ihr Profil: Die Omas gegen Rechts, die sich 2019 in Halle zusammengefunden haben, möchten mit dem Projekt durch Fortbildungen, öffentliche Aktionen und Zusammentreffen mit bundesweiten „Omas“ ihr Netzwerk verstärken und sich mehr Sichtbarkeit verschaffen. „Omas gegen Rechts stärken ihr Profil“ möchte durch ein gemeinsames Auftreten, Mitgliederzugewinnung und Schulungen in Argumentationstechniken an Tagen wie dem Weltfriedenstag, dem Tag des Gedenkens an den Anschlag auf die Synagoge am 9. Oktober und dem Gedenktag der Pogromnacht am 9. November auch 2023 ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.
LSBTIQ* Community zusammenbringen – CSD Halle gemeinsam erleben: Beim CSD Halle soll auch in diesem Jahr auf Herausforderungen und Schwierigkeiten der LSBTIQ* Community in Politik und Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Organisiert wird traditionsüblich ein musikalischer Umzug durch die Innenstadt, begleitet von einem LKW, welcher Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit zur Teilnahme bietet. Allein im vergangenen Jahr kamen mehr als 2000 Menschen aus Halle und Umgebung zusammen, um sich in Vielfalt und Toleranz miteinander zu vernetzen. Auf dem Marktplatz werden Kundgebungen und Redebeiträge stattfinden, sowie mehrere Zelte aufgebaut sein, die Infomaterial verteilen und Unterstützer*innen repräsentieren. Ausgewiesene Ruheorte dienen zum Rückzug für eine ruhige Minute. Ziel des international gefeierten Christopher Street Day ist es, Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und ein ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung zu setzen.
Kicks and Kisses – geschlechtliche Vielfalt im Kampfsport: Im Rahmen des Projektes „Kicks and Kisses“ wird eine zweitägige Bildungsveranstaltung zu geschlechtlicher Vielfalt stattfinden, die insbesondere an cis-Frauen, trans*, Inter-, und nicht-binären (TIN) Personen gerichtet ist. Neben dem Kräftemessen bei Sparringswettkämpfen wird in drei Workshops das Thema "Geschlechtliche Vielfalt im Kampfsport" bearbeitet. Den Teilnehmer*innen wird Gelegenheit geboten, sich kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Ein Anliegen ist es, die gesellschaftlich binär organisierte Sportkultur aufzulockern. Dabei stärkt das Zusammenfinden im Kampfsport den Zusammenhalt. Dieses Projekt setzt ein wichtiges Signal für die Integration von TIN-Personen in den Kampfsport und weist einen demokratiefördernden Charakter auf. Ermöglicht wird vor allem die Integration für von Diskriminierung aus dem politisch rechten Lager und der Gesellschaft generell (Queerfeindlichkeit) betroffenen Menschengruppe.
FahrRad Selbsthilfewerkstatt Halle: Der Verein FahrRad Selbsthilfewerkstatt e.V. möchte mit der Werkstatt Menschen aus verschiedenen Zielgruppen mit Workshops für Fahrradreparatur und Vorträgen zur Mobilitätswende in Halle ansprechen. Das Projekt richtet sich an FLINTA- und queere Personen, Menschen mit Migrationsgeschichte, aber auch Kindern und Jugendliche. Gefördert wird die Mobilitätswende in Halle durch die Schaffung von sozial nachhaltigen Strukturen. Dabei finden in der Werkstatt selbst nachhaltige Materialien Verwendung. Auf diese Weise entsteht ein Raum für Vernetzung und Informationsaustausch, welcher zu Diskussionen über die Mobilitätswende einlädt. In Vorträgen und Workshops wird hierzu Wissen über Maßnahmen gegen den Klimawandel vermittelt. Die Veranstaltungen werden in englischer Sprache gehalten, Unterstützung bieten zudem Übersetzer*innen vor Ort.
Feminismen Festival 2023: Der Engagement-Fond fördert auf dem Feminismen Festival 2023 eine Lesung vom MoRa-Kollektiv mit dem Titel „Piss on Patriarchy“. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem Jahr 2020, wobei auf einem Festival illegale Aufnahmen von Menschen bei der Toilettennutzung angefertigt und anschließend auf pornographischen Plattformen verkauft wurden. Es geht im Buch um die Reaktionen der betroffenen Personen im Rahmen feministischer Geschichtsschreibung. Außerdem wird ein Workshop zum Voguing von Phenix stattfinden, einem Tanzstil aus der homosexuellen Ballroom-Szene. Voguing wurde ursprünglich von Schwarzen und Lateinamerikanischen trans* Frauen und schwulen Männern als safer space etabliert.
Macht Platz – jetzt kommen wir. Bau und Bike im Stadtquartier: Das Projekt hat in Heide Nord dafür gesorgt, dass an der kürzlich instandgesetzten Dirtbike Strecke eine wetterfeste Begegnungsstätte entsteht. Die Errichtung des Unterstandes wird von einem Holzbildhauer begleitet, welcher mit den Jugendlichen und Ehrenamtlichen der Villa Jühling zusammenarbeitet. Gefördert wird im Rahmen dieses Projektes vor allem die soziale Teilhabe durch Gestaltung eines gemeinschaftlichen Ortes zum Zuschauen und Zusammentreffen im Stadtteil.
Schweißworkshop für Frauen und queere Menschen: Das Kollektiv Xpistolsquad hat bereits zwei Workshops dieser Art durchgeführt. Ziel war es, dass Teilnehmer*innen aller Altersklassen die Möglichkeit haben, neue handwerkliche Bereiche kennenzulernen und sich auf das selbständige Arbeiten in offenen Werkstätten vorzubereiten. Der diesjährige Workshop erweiterte diese Zielsetzung durch die kollektive Arbeit über mehrere Tage. Teilnehmer*innen in Halle wurde die Möglichkeit geboten, sich bei einem gemeinsamen Abschlussprojekt zu vernetzen. Dieses wurde in Form einer Installation in verschiedenen Ausstellungsräumen in der südlichen Innenstadt in Halle und am TARMAC Festival auf dem Allstedter Flugplatz ausgestellt, um der künstlerischen Arbeit von Frauen und queeren Menschen die gebührende Wertigkeit zuzusprechen. Das Projekt steht für Vielgestaltung und soziale Teilhabe im handwerklichen Bereich, welcher auch in der heutigen Zeit noch überwiegend männlich dominiert scheint.
Ich mache mit! Neue Farbe in die Grüne Villa: Mit einer Fördersumme von insgesamt 1.200 € renovierte das Aktionsthaters Halle e. V. im Juli zusammen mit freiwilligen Helfer*innen die Grüne Villa in Halle Neustadt. Unterstützung erhielten die Mitglieder des Vereins hierbei sowohl von Besucher*innen der Kulturwerkstatt als auch einem Maler, unter dessen Anleitung die Wände und der Fußboden des Gebäudes einen frischen Anstrich erhielten. Die ehrenamtlichen Helfer*innen planten den gesamten Umbau sorgfältig im Voraus, sodass alle Teilnehmer*innen bei abwechslungsreichen Aufgaben voneinander lernen konnten. Neben den handwerklichen Tätigkeiten standen Spaß und Teilhabe als Garanten für den gesamten Prozess im Vordergrund. Nicht nur bindet die Neugestaltung der Kulturwerkstatt Besucher*innen an den beliebten Treffpunkt. So wurden vor allem die Jugendlichen aus dem Quartier motiviert, sich einbringen, damit sich ihr Respekt gegenüber dem Haus sowie ihr Zusammenhalt untereinander festigt. Als Anlaufstelle außerhalb des familiären und schulischen Alltags sollen sich Jugendliche in der Villa zuhause fühlen und gemeinsam neue Perspektiven entwickeln. Damit wachsen die Lust und vor allem der Mut, weitere Projekte zu starten, um den Stadtteil zu beleben.
Grauer calling: Der Skatepark in Halle Neustadt ist ein zentraler Anlaufpunkt für zahlreiche Rollsportler*innen und Jugendliche. Mittlerweile scheint dieser jedoch in die Jahre gekommen und bedarf einiger dringender Reparaturen. Der congrav new sports e. V., ein Verein, der von Angehörenden der Individualsport-Kultur um Skateboarden und Bmx gegründet wurde, sucht nach innovativen Wegen, junge Menschen bei deren Interessen abzuholen und ihnen Räume, Angebote und Perspektiven in ihrer Freizeit in Halle zu bieten. Mit dem Ziel, der Stadt Vorschläge zur Verbesserung des Parks zu unterbreiten, erarbeitete der Verein im August einen Beteiligungsworkshop zur Neugestaltung des Skateparks. Begleitet wurde der Workshop von Vetreter*innen des örtlichen Quartiersmanagements. Übersichtspläne zur Bedürfnissichtung und möglichen Sanierungsmaßnahmen wurden in Form einer Graphic Recording Moderation auf Schautafeln übertragen und Vorschläge zur Verbesserung unter den Teilnehmer*innen diskutiert. Ein Highlight bot die anschließende Rollsport Jamsession mit Moderation und Preisen. Für die Besucher*innen standen ein Eismobil und Trinkwasserwagen bereit. Für eine entspannte Atmosphäre am Nachmittag wurde mit Musik, Sitzgelegenheiten und Pavillons gesorgt. Interessierte waren eingeladen, das Geschicklichkeitsspiel Kendama an einer Schnupperstation auszuprobieren. Es ist ein Anliegen des Vereins, Bürger*innen vor Ort aktiv in den Planungsprozess einzubinden. So sollen diverse Ideen und Bedürfnisse Berücksichtigung finden, um den Skatepark zu einem Ort zu machen, an dem sich alle willkommen fühlen und nachhaltige Veränderung für die Rollsport-Szene und die gesamte Gemeinschaft im Stadtteil erreicht wird. In dieser Weise sollen auch zukünftige Generationen positiv beeinflusst werden.
"Ist das ein Mensch?" Lesung und Diskussion: Die Soligruppe TEKiEZ setzt sich für ein betroffenenorientiertes Gedenken und eine solidarische Gesellschaft ein. Am 9. November findet im Café TEKIEZ, einem Ort des Erinnerns und der Solidarität, der von ehrenamtlichen Helfer*innen und Überlebenden des Terror-Anschlags 2019 erhalten wird, eine Lesung mit den Autor*innen Carolin Emcke und Lena Gorelik statt. "Ist das ein Mensch?" ist eines der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts, welches der italienische Schriftsteller Primo Levi nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Auschwitz veröffentlichte. An diesem Abend galt es, mit Texten von Holocaust-Überlebenden die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven aufzeigen, die von Gewalt, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns erzählen. Das Bewusstsein für die Mechanismen der Ausgrenzung und Entmenschlichung soll gestärkt werden. Im Anschluss an die Lesung findet eine Podiumsdiskussion statt, bei welcher die Autor*innen mit dem Publikum ins Gespräch kommen.