6 × Neuland?
Kinder gehen auf Entdeckungstour in ihrer eigenen Stadt. Sie durchstreifen ihr Wohnviertel und überlegen, was es hier bemerkenswertes gibt, was auch Kinder aus anderen Stadtteilen interessieren könnte. Wenn sie sich für einen „Weg“ entschieden haben, laden sie sich Kinder aus einer anderen Kindereinrichtung ein und erleben gemeinsam mit diesen den Weg als „Neuland“. So entdecken sie nicht nur ihr eigenes Viertel neu, sondern lernen auch andere Orte in Halle kennen.
Sechs Kinderwege – also 6 × Neuland – werden entstehen. Mit dem Projekt „6 × Neuland“ hatte sich die Bürgerstiftung Halle beim zweiten Ideenwettbewerb der Bürgerstiftungen beworben. Der Ideenwettbewerb wird von der Initiative Bürgerstiftungen und der Herbert Quandt-Stiftung ausgerichtet.
Die Bürgerstiftung Halle hat in Kooperation mit dem KinderKunstForum e. V. für das Projekt „6 × Neuland“ den ersten Platz gewonnen.
Gründerzeit (Altstadt)
Eine Kindergruppe läuft durch den Advokatenweg. Immer wieder bleiben die Kinder stehen, tippen sich an und zeigen nach oben. Der Stuck über den Eingangstüren und Fenstern fesselt ihre Aufmerksamkeit. Was es da alles zu sehen gibt: ulkig aussehende Gesichter, Pflanzen und andere Ornamente. Die Kinder sammeln begeistert „Stuck-Geschichten“. Stuck-Geschichten? So heißt einer der Kinderwege, die Kinder gemeinsam mit den Mitarbeitern des KinderKunstForums in Halle entdecken.
Die Kinder aus der Kita Laurentius bekommen im Januar Besuch von Kindern aus der Hanoier Straße auf der Silberhöhe. Im Gegenzug fahren die Kinder aus dem Mühlwegviertel mit der Straßenbahnlinie 3, die sie gut kennen, bis an die Endhaltestelle (Silberhöhe) und laufen von hier aus vorbei an den Hochhäusern zur Saaleaue.
Rollasphalt (Halle-Neustadt)
In Halle-Neustadt gibt es seit einigen Jahren den Skatepark. Doch wie bekannt ist dieser Ort eigentlich bei Kindern und Jugendlichen aus anderen Stadtteilen? Recht unbekannt, stellten die Künstlerinnen und Künstler des KinderKunstForums fest.
Umso größer das Erstaunen der Jugendlichen, welche ungeahnten Möglichkeiten des BMX-Fahrens und Skatens sich in anderen Viertel mit passenderem Straßenbelag bieten. Vom Mühlweg aus erkundeten sie gemeinsam einen Weg über die Peißnitz bis hin zum Skatepark, den man rollend erreichen kann.
Auch die Schülerinnen und Schüler der KGS „Wilhelm von Humboldt“ aus Halle-Neustadt suchten sich Wege hin zum Skatepark und zeigten auf der Bahn ihre Künste. Von nun an können sie dazu auch ihre selbstdesignten Skateboards nutzen, die am Ende in einer Malaktion entstanden.
Glockenläuten (Stadtzentrum)
Warum läuten die Glocken, was spielt sich ab in einer Kirche, die die meisten Kinder nur von außen kennen? Die zentralste und markanteste Kirche in Halle ist die Marktkirche. Hier wollen wir über die Schwelle treten, die Atmosphäre, die Höhe und den Reichtum des Raumes wirken lassen. Wozu ist ein Altartisch, wozu ein Taufbecken und was soll der „Typ“ am Kreuz, der in der Marktkirche sogar Echthaar trägt? Keine Frage ist „zu blöd“, um wesentliche Elemente der Geschichte, Kultur und Religion zu verstehen.
Horizont (Giebichenstein und Saale)
Dieser Ausflug beginnt in Reichardts Garten, wo schon die großen Romantiker auf den hügeligen Wiesen und auf den kleinen, mit Bäumen umsäumten Terrassen verweilten, die über die in die steilen Hänge eingebetteten Felsstufen zu erreichen sind. Von dort aus steigen wir zu den schönsten Aussichtspunkten über der Saale und lassen unseren Blick in die Ferne schweifen.
Naturtrip (Halles Süden)
Der Weg schlängelt sich durch das Naturschutzgebiet Saale- und Elsteraue, das direkt hinter den letzten Plattenbauten der Silberhöhe liegt. Die wilde Landschaft, in denen viele Vogelarten, Füchse und Hasen zu beobachten sind, wird durch zwei Flüsse genährt, die im Frühjahr das Land überschwemmen und besonders dann zu einem feuchtfröhlichen „Gummistiefel-Ausflug“ zum Spielen am Wasser einladen.
Landpartie (Halles Norden)
Die Wanderung beginnt an der Endhaltestelle „Frohe Zukunft“ und führt durch eine gepflegte Schrebergartensiedlung über immer schmaler werdende Feldwege zum „Goldberg“. Die kaum bekannte Domäne des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist eine grüne Oase mit freiem Eintritt und lockt mit viel Platz, lauschigen Sitzgelegenheiten, vielen tollen Spielmöglichkeiten, Tiergehegen und einem Streichelzoo.